E-Auto mit PV-Anlage und Batterie kombinieren?

Prosumer Blog
4. September 2024
Lesezeit
4 min

Wenn das bei Ihnen zuhause möglich ist, kann das eine gute Idee sein. 3 Dinge sind dabei zu beachten:

1. die Kosten einer PV-Anlage und Batterie. Wie teuer (inkl. aller Kosten für die Anschaffung und Installation und Wartung) ist eine Anlage und funktioniert die Finanzierung? Eine interessante Übersicht zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich PV gibt es hier. Dort werden auch die gegenwärtigen "Gestehungskosten" von Solar-Anlagen mit einer Leistung von 10 kWp angegeben: ca. 8.5 Cent / kWh.

2. die Auslegung der Anlage. Wie gross sollten PV-Anlage und Batterie sein, um einen möglichst grossen Nutzen zu haben. Es gibt verschiedene Anlaufstellen im Internet, wo man sich darüber informieren kann. Beispielsweise mit dem Solarstromer-Tool können Sie unterschiedliche Zusammenstellungen von E-Auto, PV-Anlage und Batterie simulieren und schauen, was die Vorteile sind: https://solar.htw-berlin.de/rechner/solarstromer-tool/

3. der Nutzen. Eine interessante Möglichkeit ist gegenwärtig das Sparen von Stromnebenkosten durch Eigenverbrauch. Da Stromnebenkosten einen Grossteil der Kosten von nicht selbst produziertem Strom ausmachen, kann das wirtschaftlich sehr interessant sein. Laut Statistischem Bundesamt bestanden im 2. Halbjahr 2023 für Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 2.500-5.000 kWh mehr als die Hälfte der Stromkosten aus Nebenkosten: Netzentgelte im Durchschnitt 9.43 Cent / kWh und Steuern, Abgaben und Umlagen 11.38 Cent / kWh (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_128_61243.html). Für den Strom im Eigenverbrauch fallen diese Nebenkosten weg. Hinzu kommen noch Erträge aus der Einspeisung des selbst erzeugten Stroms, der nicht selber verbraucht werden kann.

Wie sieht eine beispielhafte Rechnung dafür aus?

Wird beispielsweise wie in der Grafik oben eine Autarkie von 37% angenommen, würden 37% des jährlichen Stromverbrauchs durch die eigene Solaranlage gedeckt. Für diese 37% entfallen die Stromnebenkosten.

Die Kosten für die Stromerzeugung selbst (also die Refinanzierung der Anlage) kann man mit den Kosten für einen externen Bezug von Strom vergleichen: Gestehungskosten für eine eigene PV-Anlage (10 kWp) lagen 2023 mit 8.5 Cent / kWh etwas unter den durchschnittlichen Kosten für den Bezug am Spot Markt (dort lagen in 2023 die Kosten im Jahresschnitt bei 9.5 Cent / kWh).

Zusätzlich zu den Kostenvorteilen ist die Vergütung von Strom der nicht selbst produziert wird. Der Eigenverbrauch in % gibt an, wie hoch der Anteil des selbsterzeugten Stroms der PV-Anlage ist. Wird wie in dem Beispiel oben links ca. 20% des Stroms, den eine PV-Anlage produziert, selber verbraucht, bedeutet dies 80% werden eingespeist. Für den eingespeisten Strom gibt es eine Einspeisevergütung. Die Fördersätze sind bei der Bundesnetzagentur ersichtlich. Beispielsweise bei Inbetriebnahme einer Anlage auf Wohngebäuden bis 10 kWp ab dem 1.2.2024 bis 31.7.2024 waren die gerundeten anzulegenden Werte bei einer Teileinspeisung 8.51 Cent / kWh. https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/ErneuerbareEnergien/EEG_Foerderung/Archiv_VergSaetze/start.html

Wenn ein E-Auto mit einer PV-Anlage und Batterie kombiniert wird, dann verschieben sich die Werte zu Autarkie und Eigenverbrauch (siehe Abbildung). Die sich daraus ergebenen Vorteile (siehe Beispielrechnung) können den Kosten gegenübergestellt werden.