Wie sich die Energiepreise am Spotmarkt entwickeln und was das fürs günstige Laden bedeutet

Prosumer Blog
9. April 2024
Lesezeit
5 min

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Strom zu handeln und eine wichtige Möglichkeit ist das Handeln über die Börse z.B. EPEX Spot in Paris. *)

An der Strombörse lässt sich beobachten, dass sich die Preise am Strommarkt über den Tages-, Wochen- und Jahresverlauf dynamisch entwickeln. Strombezug ist aufgrund von Schwankungen in Angebot und Nachfrage zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich teuer.

Die genauen Preise über den Tag können direkt über EPEX SPOT im Internet verfolgt werden: https://www.epexspot.com/en/market-data. Beispielsweise für das Lieferdatum 3. September 2024 für das Marktsegment Day-Ahead in der deutschen Marktzone betrug der Preis für die Abdeckung der Grundlast eines kompletten Tages (Baseload) von 0 bis 24 Uhr: 158 EUR / MWh. Im Peakload für eine Stromlieferung mit konstanter Leistung über 12 Stunden von 08:00 bis 20:00 Uhr kostet der Strom 162.39 EUR / MWh. Der Strom für den Tag war mit 82.69 EUR / MWh am günstigsten für eine Lieferung in der Stunde von 13.00-14.00 Uhr. Zwischen 19 und 20 Uhr war eine Stromlieferung besonders teuer (656.37 EUR / MWh).

Die Preise am Spotmarkt unterscheiden sich nicht nur im Tagesverlauf. Beispielsweise am Wochenende kommt es zu niedrigen und manchmal sogar negativen Preisen (z.B. bei nicht so hohem Strombedarf aber hoher Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien). So geschehen für den Lieferzeitpunkt 25. August 2024 zwischen 13.00-14.00 Uhr: dort war der Strompreis in Deutschland mit -20.01 EUR / MWh negativ (und in vielen anderen europäischen Ländern auch).

Beim Einkauf am Sport-Markt spielt es eine Rolle für wann der Strom geliefert werden soll. Bei Flexibilität im Stromverbrauch – z.B. wenn es möglich ist das Elektroauto zu Zeitpunkten zu laden, wenn der Strompreis günstig ist – kann das wirtschaftlich interessant sein. Es gibt aber einige generelle Entwicklungen am Strommarkt, die es zu beachten gilt. Auch ist zu beachten, dass der Strompreis nur einen Teil der Kosten ausmacht und auch noch erhebliche weitere Kosten für Netzentgelt, Steuern und weitere Abgaben und Umlagen anfallen (https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/PreiseAbschlaege/Tarife-table.html).

Spotmarkt Strompreise

Lohnt sich der Bezug zu dynamischen Spotmarktpreisen oder ist ein fester Strompreis sinnvoller?

Ja, es kann sich lohnen aber es kommt darauf an, wie sich der Markt entwickelt. Für einen Festpreis haben Energieversorger oft schon lange im Voraus zu unterschiedlichen Zeitpunkten Strom eingekauft. Für die Versorger sind so Risiken abgedeckt, die sich aus Preisschwankungen ergeben und Kundinnen und Kunden profitieren von einem stabilen Preis. Das ist ein Vorteil, wenn die kurzfristigen Strompreise steigen wie beispielsweise in den Jahren 2020-2022. Ein kurzfristiger Stromeinkauf am Spotmarkt ist dann vergleichsweise teurer. Sind die Märkte stabil oder vor allem auch bei fallenden Preisen kann der Bezug über den Spotmarkt Vorteile bieten.

*) Hier werden einige oft gestellten Fragen zum Strompreis beantwortet und die Entwicklung des Strompreises der letzten Jahre lässt sich anschauen: https://www.dashboard-deutschland.de/indicator/data_preise_strom?origin=dashboard&db=energie&category=energie